EBIT und EBITDA einfach erklärt: Kennzahlen für Unternehmensvergleiche
- fidelmesghena
- 15. Apr.
- 2 Min. Lesezeit
Warum EBIT und EBITDA für Ihr Business entscheidend sind
EBIT und EBITDA gehören zu den wichtigsten Finanzkennzahlen für Unternehmen. Sie ermöglichen einen verzerrungsfreien Vergleich der operativen Leistung - unabhängig von Steuern, Finanzierungsstrukturen oder Abschreibungen. Für Unternehmer und Investoren sind diese Kennzahlen unverzichtbare Werkzeuge.
Kernaussagen auf einen Blick:
EBIT (Earnings Before Interest and Taxes): Operativer Gewinn vor Zinsen und Steuern
EBITDA: EBIT + Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte
Vergleichsfunktion: Ermöglicht länder- und branchenübergreifende Analysen
Limitationen: Zeigen nicht die tatsächliche Liquidität oder Profitabilität
EBIT verstehen: Berechnung und Nutzen
Was ist EBIT?
EBIT steht für Earnings Before Interest and Taxes (Gewinn vor Zinsen und Steuern). Diese Kennzahl isoliert den operativen Gewinn, indem sie finanzierungs- und steuerbedingte Verzerrungen eliminiert.
Berechnung: Zwei Methoden
1. Direkte Methode (Umsatzkostenverfahren)
Umsatzerlöse
- Herstellungskosten
= Bruttoergebnis vom Umsatz
+ Sonstige betriebliche Erträge
- Vertriebskosten
- Verwaltungskosten
- Sonstige betriebliche Aufwendungen
= EBIT
2. Indirekte Methode (vom Jahresüberschuss ausgehend)
Jahresüberschuss
+ Steueraufwand
- Steuererträge
= EBT (Earnings Before Tax)
+ Zinsaufwand
- Zinserträge
± Beteiligungsergebnisse
± Außerordentliches Ergebnis
= EBIT
"EBIT ermöglicht den Vergleich von Unternehmen unterschiedlicher Größe und Steuerlast - ein Muss für jede fundierte Unternehmensanalyse."(Dr. M. Weber, Wirtschaftsprüfer)
EBITDA: Die erweiterte Kennzahl
Was ist EBITDA?
EBITDA (Earnings Before Interest, Taxes, Depreciation and Amortization) geht noch einen Schritt weiter als EBIT, indem auch Abschreibungen herausgerechnet werden.
Berechnung:
EBIT
+ Abschreibungen auf Sachanlagen
+ Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte
= EBITDA
Anwendungsfälle:
Kennzahl | Ideal für | Nicht geeignet für |
EBIT | Operativen Gewinnvergleich | Kapitalintensive Branchen |
EBITDA | Cashflow-orientierte Analysen | Langfristige Profitabilität |
5 Praxis-Tipps für die Anwendung
Branchenvergleiche: Nutzen Sie EBITDA für kapitalintensive Branchen wie Telekommunikation oder Industrie
Länderanalysen: EBIT eignet sich für internationale Vergleiche aufgrund unterschiedlicher Steuersysteme
Investitionsentscheidungen: Kombinieren Sie beide Kennzahlen mit Cashflow-Analysen
Kreditwürdigkeit: Banken bevorzugen oft EBIT als Basis für Kreditentscheidungen
Unternehmensbewertung: EBITDA-Multiples sind gängig bei M&A-Transaktionen
Limitationen der Kennzahlen
Kein Liquiditätsindikator: Enthalten keine Informationen über Zahlungsströme
Manipulationsanfällig: Durch aggressive Bilanzierungspolitik
Vollständigkeitsproblem: Ignorieren wichtige Kostenfaktoren
"EBITDA sagt mir, wie viel Geld ein Unternehmen theoretisch hätte - wenn es keine Maschinen, Gebäude oder Patente bräuchte."(Warren Buffett)
FAQ: Häufige Fragen
Q: „Wann sollte ich EBIT statt EBITDA nutzen?"
EBIT ist aussagekräftiger bei Unternehmen mit moderaten Investitionen, EBITDA bei kapitalintensiven Betrieben.
Q: „Kann ich mit EBIT/EBITDA meine Steuerlast berechnen?"
Nein, dafür müssen Sie die vollständige Gewinn- und Verlustrechnung analysieren.
Q: „Wie oft sollte ich diese Kennzahlen berechnen?"
Mindestens quartalsweise, idealerweise monatlich für ein aktuelles Bild.
Fazit: Mächtige Werkzeuge mit Bedacht einsetzen
EBIT und EBITDA sind unverzichtbare Analysinstrumente, aber keine Allheilmittel. Kombinieren Sie sie stets mit anderen Finanzkennzahlen für ein vollständiges Bild Ihrer Unternehmensperformance.
Comments